Es ist schon verwunderlich, was Johannesbergs zweite Mannschaft da so leistet. Hatte man gegen die Queuekünstler aus Ortenberg letztes Jahr noch zwei Mal verloren und nur über den Umweg der Relegation den Aufstieg in die Oberliga geschafft, konnte man in dieser Saison nun schon zum zweiten Mal einen Sieg gegen den Mitaufsteiger verbuchen. Dieses Mal sogar mit dem höchstmöglichen Ergebnis. Das Team aus Johannesberg wird immer stärker und hat zudem inzwischen gute Nachwuchsspieler im Portfolio.
Heurich brilliert.
Moritz Heurich, der nach 4-jähriger Pause seinen dritten Spieltag absolvierte und von Teamleader Reiter erst jüngst nachgemeldet wurde, kommt immer besser ins Spiel. Er zeigte sogleich im 8-Ball erstklassige Leistungen und schoss zu Beginn 5 Partien an aus, ohne dass der Gegner Peer Walerius überhaupt an den Tisch kam. Endstand 7:1 für den Fuldaer nach gefühlt 10 Minuten. Solche Leistungen sieht man sonst nur in den Bundesligen.
Reiter spielte gegen Brand im 14.1 endlos und bis zum 60:60 war die Partie ausgeglichen. Aber wie schon so oft fasste sich Reiter dann ein Herz und zündete den Nachbrenner. Er schoss wieder mal die hohe Serie, von der sich sein Gegner nicht mehr erholen konnte. 125:69 lautete der Endstand und Punkt 2 für Johannesberg.
Die beiden verbleibenden Partien der Hinrunde waren sehr eng. Während aber Dimitrov immer in Führung lag, sah sich Barth schon mit dem Rücken and er Wand beim Stand von 5:8 im 9-Ball. Dimitrov, der im 10-Ball nach zwei Fortissimo Lungos hellwach am Tisch agierte, spielte stark auf. Sein guter Gegner und Ortenberger Leistungsträger Ciola ließ allerdings nicht locker und schloss immer wieder auf. Es kam zum Entscheidungsspiel beim Stand von 6:6. Mit starken Nerven und Disziplin versenkte Dimitrov dann Kugel um Kugel und schoss die Partie eiskalt aus. 7:6 für Johannesberg.
Barth holt Rückstand auf
Barth sah in seiner Partie schon wie der sichere Verlierer aus, gab allerdings nicht auf. Mit Kämpferherz nutzte er beim Stand von 5:8 jeden Fehler seines Gegners und zog gleich zum 8:8 und durfte anstoßen. Zur Freude der vielen Fans schaffte auch er es, die Partie zu gewinnen und somit den 4:0 Halbzeitstand herzustellen. Keiner hätte diesen Zwischenstand erwartet.
In der zweiten Hälfte war es überraschenderweise so, dass jeder den gleichen Gegner behielt, wie in der ersten Hälfte. Johannesberg benötigte nur noch einen Punkt zum Sieg und es war Reiter, der den Sack zu machte. Auch im 8-Ball war es erneut so, dass es bis zum Stand von 4:4 ein ausgeglichenes Match war. Zum Ende hin, als es darauf ankam, schaltete Reiter jedoch erneut zwei Gänge hoch und schoss die fehlenden Partien aus. Mit dem 7:4 Endstand im 8-Ball war Johannesberg jetzt schon uneinholbar mit 5:0 in Führung.
Kurz darauf zeigte Moritz Heurich nochmal sein Können. Walerius wollte sich unbedingt revanchieren, aber der Neuhofer hielt dagegen. Wieder einmal kam es zum alles entscheidenden Spiel beim Stand von 6:6 im 10-Ball, bei dem Heurich cool das Spiel analysierte und in stoischer Ruhe den entscheiden Punkt machte und damit insgesamt auf 6:0 erhöhte.
Dimitrov lag unterdessen auch im 9-Ball stets vorne, jedoch ließ Ciola auch hier nicht locker und so fand er sich beim Stand von 8:7 für ihn in einer schweren Spielsituation wieder. Er löste diese Aufgabe allerdings mit Bravour und spielte einen Safe, worauf der Gegner ein Foul beging. Mit der anschließenden Option „Ball in hand“ räumte er dann aber ab und vollendete zum 9:7 Endstand und erhöhte sogar auf 7:0.
Den Deckel drauf machte etwa 90 Minuten später dann Barth im 14.1. Er besiegte Bosnjak mit 125:80, wobei ihm eine Serie von 40 Kugeln in einer Aufnahme gelang. Damit war der erste 8:0 Sieg der Saison perfekt und dies gegen einen sehr starken Gegner. Johannesberg setzt ein starkes Ausrufezeichen und schreibt damit weiterhin eine bemerkenswerte Erfolgsstory.
„Eine bemerkenswerte Teamentwicklung. Es ist wundervoll miterleben zu dürfen, wie sich die Spieler entwickeln und echte Führungsspieler werden. Es macht mich stolz, zu sehen, mit welcher Leidenschaft die Spieler agieren und wie sie dabei performen. Besonders freue ich mich darüber, dass wir sogar mit Spielern wie beispielsweise Valentin Vogel und Pius Baier sogar noch tolle Nachwuchstalente in der Pipeline haben und ich mich dann zurücknehmen kann. Sie sind inzwischen durchaus in der Lage auch in höheren Ligen zu agieren. Ein klasse Team!“, so primus inter pares Reiter.